In Irland kommen nicht nur Liebhaber fast unverfälschter Natur auf ihre Kosten. Die historischen Denkmäler Irlands wie Klöster, Abteien, Schlösser, Rundtürme und Zeugen aus der Frühzeit sind an sich schon einen Urlaub wert.
Irland ist ein relativ kleines Land. Von keinem Punkt der Insel ist man weiter als höchstens 100 km von der Küste entfernt. Ein Katzensprung für den Autofahrer. Und die Küste hat’s in sich. Imposante Klippenszenerien, wie etwa bei den Cliffs of Moher, bei Roundstone oder am Giant’s Causeway in Nordirland, wechseln ab mit einsamen Stränden und Dünengürteln, wie etwa bei Doogort auf Achill Island.
Reisen durch Irland haben immer noch ihren eigenen Reiz.
Lange galten ja Heinrich Bölls einfühlsame Schilderungen in seinem „Irischen Tagebuch“ als das Maß aller Dinge. Mag sein, dass man auf dem Kontinent lange den Eindruck hatte, in Irland gingen die Uhren etwas langsamer. Vorbei! Die Zeiten haben sich geändert. Aber zum Glück scheint wenigstens an folgendem hintergründigen Witz noch immer etwas dran zu sein: „Geht ein Ire an einem Pub vorbei.“
Als Liebhaber des Landes möchte man sich gerne des Eindrucks erwehren, der lange gerühmte Charme der Grünen Insel beginne zu bröckeln. Aber es ist nicht mehr zu übersehen, Irland verändert sich, und es entzaubert sich dabei.
Aber wie dem auch sei, auch in Irland ist das Kennenlernen von Land und vor allem von Leuten nach wie vor das Salz in der Suppe eines Aufenthalts im Lande.
Eine der ersten Redewendungen, die Sie in Irland wahrscheinlich hören werden, wird der Gruß sein: „Nice day today, isn’t it?“ Dies nun einfach mit einem simplen „yes“ zu bejahen wäre nach irischem Verständnis zu wenig. „Yes, indeed, a lovely day“ ist schon viel irischer. Und wenn Sie sich dann noch erkundigen, ob im vergangenen Jahr das Wetter um diese Jahreszeit auch so schön war, oder den schlimmen Regen in der Nacht zuvor kommentieren, etwa „Oh, there was a wicked rain last night!“, haben Sie schon auf echt irische Weise die Basis für eine nette Unterhaltung geschaffen, die vom Hundertsten ins Tausendste führt und vielleicht sogar mit der Frage fürs erste endet: „Why don’t we have a drink below in the pub?“. Wenn Sie sich dann noch für Wetten, Windhundrennen oder Angeln interessieren oder ein guter Dartspieler sind, wird es mit dem Weiterfahren an diesem Tag wahrscheinlich nicht mehr viel.
Und nehmen Sie nicht alles für bare Münze was ein Ire sagt, z. B.: „Das ist nun wirklich das letzte Bier für heute!“
In diesem Sinne „Sláinte!“ und schöne Tage in Irland.
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